von Geirdís Geirharðardóttir

(Foto: Geirdís)
Als Kreisel werden Gegenstände bezeichnet, die, in Drehung versetzt, um eine Achse rotieren. Sie sind seit jeher ein beliebtes Kinderspielzeug, wurden aber auch zum Glücksspiel oder für Weissagungen verwendet. Seit dem 18. Jahrhundert sind Kreisel auch in der Physik ein beliebtes Thema. Spielzeugkreisel zählen zu den häufigsten archäologischen Funden bei Kinderspielzeug.
Wie genau die Menschen auf die Idee kamen, Kreisel zu bauen, ist heute nicht geklärt. Es gibt Vermutungen, dass sie sich aus Spindeln entwickelt haben oder einfach die Natur zum Vorbild genommen wurde. Eicheln oder Schneckenhäuser sind natürliche Kreisel.
Bis ins 18. Jahrhundert wurden Spielzeugkreisel zumeist aus Holz oder Ton hergestellt. Auf den meisten Darstellungen aus dem Mittelalter finden sich Kinder, die mit Peitschenkreiseln spielen, z. B. “Die Kinderspiele” oder “der Kampf zwischen Karneval und Fasten” von Pieter Bruegel dem Älteren, beide zu sehen im Kunsthistorischen Museum in Wien.
Bei Peitschen- oder Wurfkreiseln geht es darum, einen auf dem Kopf stehenden Kegel mit einer Peitsche in Bewegung zu versetzen und diese Bewegung durch kontinuierliche Peitschenschläge aufrecht zu erhalten. In Europa wurden für diese Peitschen meist Aalhäute verwendet. In anderen Gebieten der Erde verwendete man Häute, Fasern oder gewebte Bänder.