Unter die Haube kommen

von Gerdis Gerleifsdottir

Eine der bekanntesten Redewendungen und ihre dazugehörige Herleitung ist bestimmt „unter die Haube bringen“. Diese Redewendung wird häufig im  Zusammenhang mit dem Beenden des Singledaseins einer weiblichen Person benutzt.

Die Herkunft ist einfach erklärt: Über viele Jahrhunderte war es üblich, dass verheiratete Frauen ihre Haare bedeckten, da offene Haare als aufreizend empfunden wurden.

Die Haube der Hl. Birgitta von Schweden

Auf vielen Darstellungen von Frauen zwischen 1250 und 1500 in ganz Europa findet man eine Kopfbedeckung, die in Fachkreisen „St. Birgitta Haube“ genannt wird.

Birgitta von Schweden lebte zwischen 1303 und 1373. Sie war Beraterin von Adligen und Päpsten. Ihre Haube wurde als Reliquie aufbewahrt und ist deshalb gut erhalten. Die gefundene Haube ist aus Leinen und besteht aus zwei Hälften die in der Mitte durch eine Fischgrät-Stickerei verbunden sind. Das Band zum Befestigen ist ebenfalls aus Leinen und bestickt.

Durch die vielen Darstellungen der Haube sind mehrere Tragweisen der Haube bekannt, so kann sie alleine oder unter einem Schleier oder Gebende getragen werden.

Anleitung zur Herstellung der Haube

Die Brigitta-Haube ist eine sehr beliebte Kopfbedeckung für die historische Darstellung der Frau. Daher gibt es Unmengen von Varianten und Anleitungen online. Ein Beispiel dafür ist der Blog von Loyse de Honnefleu „Seams and Spices“, wo ihr eine zweisprachig verfasste Anleitung findet.

Linksammlung

Diverse Abbildungen aus historischen Quellen

Das Leben der Hl. Brigitta im Heiligenlexikon.