Wo die Kuh am Brett spielt

von Geirdís Geirharðardóttir

Verborgen in Wien – Sehenswürdigkeiten

Hausschild “Allwo die Kuh am Brett spielt”, Bäckerstraße 12, Wien; Fassadenfresko aus dem 16. Jahrhundert (Foto: Dr. Bernd Gross, wikimedia)

Mitten im ersten Bezirk, auf halber Strecke zwischen Stephansplatz und Schwedenplatz, befindet sich ein mittelalterliches Kleinod von dem nur wenige Wiener und noch weniger Touristen wissen. 

Im ersten Stock des Hauses in der Bäckerstraße 12 / Ecke Windhaaggasse befindet sich ein Fresko aus dem beginnenden 16. Jahrhundert. Es zeigt eine Kuh, die eine Brille trägt, die mit einem Wolf Trick Track (Backgammon) spielt. Dahinter ist eine rot gekleidete Gestalt zu sehen, die einen Besen in der Hand hält. Vom Wolf ist nur mehr die Schnauze erhalten. Die Wandmalerei wurde 1978/79 freigelegt. 

Weitere kleine Details aus den verschiedenen Bauphasen des Hauses sind bis heute erhalten. So stammt etwa der frühgotische Kern mit der Einfahrt aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. Im Innenhof sind an der Ostwand Mauersteine aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts sichtbar, ebenso sind im Keller noch mittelalterliche Bruchsteinmauern zu finden. 

Eine weitere Besonderheit dieses Hauses ist, dass sich die Besitzverhältnisse mit wenigen Lücken bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen lassen. 

Heute befindet sich in der Bäckerstraße 12 das Gasthaus Specht.

Eine Sage erzählt, wie das Haus angeblich zu seinem Namen kam: http://www.sagen.at/texte/sagen/oesterreich/wien/1_bezirk/kuh_am_brett.html