“Wieso sagt man eigentlich…”
Viele unserer Sprichwörter haben ihre Herkunft in der Zeit, die für die SCA “Period” (Spielepoche) ist, also vor dem Jahr 1650. Gerdis Gerleifsdottir geht diesen seit einiger Zeit auf die Spur. Ihre Ergebnisse finden sich im Newsletter ab der Ausgabe 1/2018 und nach erscheinen der Ausgabe auch hier.
Mit dem Kopf durch die Wand wollen….
von Geirdís Geirharðardóttir Jemand, der mit dem Kopf durch die Wand will, sucht den direkten Weg, ohne Rücksicht auf Verluste, doch meistens bringt ihn die Starrköpfigkeit nicht ohne gröbere Verluste ans gewünschte Ziel. Dieses Sprichwort wird bereits seit dem 15. Jahrhundert verwendet. Die Redewendung “mit dem Kopf durch die Wand wollen” gibt es in der… Continue reading Mit dem Kopf durch die Wand wollen….
Hieb- und stichfest…
von Geirdís Geirharðardóttir Hieb- und stichfest… Im Streit wirft uns unser Gegenüber eine Aussage an den Kopf, die für uns an den Haaren herbeigezogen ist. Nach einiger Zeit müssen wir aber zugeben, dass die genannte Tatsache hieb- und stichfest ist. Das Argument ist also nicht zu widerlegen. Um im Turnier oder Kampf vor den Hieb-… Continue reading Hieb- und stichfest…
Einen Stein im Brett haben…
von Geirdís Geirharðardóttir “Bei dieser Person hast du wohl einen Stein im Brett.” Mit dieser Aussage – meist gefolgt von einem Augenzwinkern – verdeutlichen wir, dass unser Gesprächspartner bei einer dritten Person einen guten Eindruck hinterlassen hat. Welcher Stein ist hier gemeint? Und welches Brett überhaupt? – Hier ist nicht vom Brett vor dem Kopf… Continue reading Einen Stein im Brett haben…
Jemandem (nicht) das Wasser reichen können …
von Gerdis Hochnäsig verwenden wir den Ausspruch “Er/sie kann mir nicht das Wasser reichen” um auszudrücken, dass wir besser sind als der/die, den/die unsere Worte betreffen. Die Herleitung dieser Aussage stammt vom Brauch des Händewaschens vor dem Essen ab. Da Besteck noch weitgehend unbekannt war, wurde mit den Fingern aus gemeinsamen Schüsseln gegessen. Im Mittelalter… Continue reading Jemandem (nicht) das Wasser reichen können …
Reinen Wein einschenken
von Gerdis Wenn wir jemandem sprichwörtlich reinen Wein einschenken, so sagen wir ihm ohne Umschweife und gerade heraus die Wahrheit. Auch diese Redewendung hat ihre Wurzeln im Mittelalter, wo Gastwirte ihren Gästen häufig gestreckten Wein vorsetzten. Die ehrlichen Gastwirte schenkten also reinen Wein ein. Wie man laut Gottfried von Franken unverdünnten Wein erkennt Wer do… Continue reading Reinen Wein einschenken
Ach, du grüne Neune!
von Gerdis Als Ausruf des Entsetzens sagt uns „Ach, du grüne Neune!“, dass der Anblick des eben Gesehenen verstörend wirkt und missfällt. Die Herkunft dieser Redewendung ist nicht eindeutig geklärt. Am häufigsten wird auf ein verrufenes Berliner Tanzlokal verwiesen, dessen Adresse „Blumengasse 9“ war und dessen Haupteingang sich am „Grünen Weg“ befand. Eine weitere Deutungsmöglichkeit… Continue reading Ach, du grüne Neune!
Unter die Haube kommen
von Gerdis Gerleifsdottir Eine der bekanntesten Redewendungen und ihre dazugehörige Herleitung ist bestimmt „unter die Haube bringen“. Diese Redewendung wird häufig im Zusammenhang mit dem Beenden des Singledaseins einer weiblichen Person benutzt. Die Herkunft ist einfach erklärt: Über viele Jahrhunderte war es üblich, dass verheiratete Frauen ihre Haare bedeckten, da offene Haare als aufreizend empfunden… Continue reading Unter die Haube kommen